Singapur (dpa)
Das von der Militärjunta regierte Birma hat mehr Menschenrechte in Aussicht gestellt, zugleich aber Hoffnungen auf eine baldige Freilassung der Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi, die seit 13 Jahren unter Hausarrest steht, zerschlagen. In Singapur übergab Birma unter Beifall der Außenminister der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean die Ratifizierungsurkunde der Demokratie- und Menschenrechtscharta. Zunächst hatte es geheißen, die Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi könne in etwa einen halben Jahr mit ihrer Freiheit rechnen. Diese Info habe auf dem Missverständnis beruht, so der Außenminister Singapurs. Suu Kyi werde laut Birmas Außenminister Nyan Win zwischen Mai und November 2009 freikommen. Die Außenminister zeigten sich „zutiefst enttäuscht“.
Quelle: aerzteblatt.de
Ärzte ohne Grenzen: Notleidende in Myanmar und Somalia nicht vergessen
Berlin – Knapp drei Monate nach dem Zyklon Nargis ist die humanitäre Lage in Myanmar noch immer katastrophal. „Die Überlebenden brauchen dringend Hilfe“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Ärzte ohne Grenzen, Tankred Stöbe, bei der Vorstellung des Jahresberichtes seiner Hilfsorganisation in Berlin.
Die Bevölkerung Myanmars habe sich bereits vor dem Sturm in einer dramatischen Situation befunden, von der man aber nur wenig erfahren habe. Das Regime gebe so wenig für Gesundheit aus wie kaum eine andere Regierung weltweit. Zehntausende Birmesen würden jährlich an Malaria und HIV/Aids sterben. „Zu einer chronischen Krise kam mit Nargis eine akute Katastrophe dazu“, sagte Stöbe. Er warnte davor, die Birmesen wieder zu vergessen.
Kritisch sei die Situation auch im ostafrikanischen Somalia, wo die Hilfsorganisation seit 1991 ebenfalls aktiv ist. ...
Rangun (dpa)
Sie seit Jahren unter Hausarrest stehende birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hat an Gewicht verloren und ist unterernährt. Das erklärte ihr Anwalt Kyi Win. Der Anwalt, der seine Mandantin zuletzt viermal besuchen konnte, wies die Berichte zurück, wonach sich Suu Kyi im Hungerstreik befindet. Die Friedensnobelpreisträgerin habe allerdings seit dem 16. August keine Lebensmittelpakete mehr angenommen. Die 63-Jährige habe jetzt jedoch begonnen, wieder regelmäßiger zu essen.
Suu Kyi hatte die Lebensmittel aus Protest gegen ihre andauernde Inhaftierung und die Weigerung der herrschenden Junta zurückgewiesen, einen Dialog mit ihr über eine Lösung der politischen Krise im Lande aufzunehmen. Suu Kyi befindet sich seit dem Mai 2003 unter Hausarrest und hat in den vergangenen 18 Jahren insgesamt 13 in Gefangenschaft verbracht.
Rangun (dpa)
Die Militärjunta von Birma hat für den 7. November die ersten Wahlen nach 20 Jahren angesetzt. Das staatliche Fernsehen verlas die Erklärung der Generäle. Menschenrechtler und Vereinte Nationen kritisieren die Wahlvorbereitungen bereits scharf. Das Regime habe jedes Hilfsangebot der UN zur Sicherstellung fairer und demokratischer Wahlen verweigert beklagte Generalsekretär Ban Ki Moon.